FOCUSZART

Focusing Schule und Atelier

Kunst im Focusing

Bei Kunst im Focusing werden Focusing Einladungen und Einladungen zum kreativ-künstlerischen Handeln ausgesprochen. Der Ansatz ist ressourcenorientiert, und achtsamkeits- und aktionsorientiert

Prozessarbeit mit Kunst im Focusing stärkt die Selbstakzeptanz und fördert Resilienz (innere Robustheit)

So wirkt Kunst im Focusing:

  • Dein Focusing Prozess bekommt mehr Tiefe und Weite

  • Du kannst schneller sehen, was für Dich stimmig ist und wahr

  • Du kannst Deinen Prozess über ein sichtbares Ergebnis besser ankern

Kreativer Ausdruck des Felt Sense

Kunst im Focusing lässt den Felt Sense im Aussen über kreativen Ausdruck sichtbar werden. Kunst im Focusing erweitert den Erlebens- und Ausdrucksraum des klassischen verbalen Focusing

  • Wird der Felt Sense VISUELL ausgedrückt, findet Kunstbasiertes Focusing statt. Kunstbasiertes Focusing arbeitet mit bildnerischer Gestaltung oder Objektgestaltung und berücksichtigt Prinzipien der Kunsttherapie (Bildbetrachtung, künstlerisches Spiegeln, Reflektion über Dialog mit dem Kunstwerk)

 

  • Wird der Felt Sense über verschiedenste MEDIEN UND MITTEL der Künste ausgedrückt, findet Intermediales Focusing statt. Der Felt Sense zeigt sich hier nicht allein im Visuellen, sondern auch in der Kinästhetik (rhythmische Sensomotorik, Bewegung, Tanz), im Auditiven (Töne, Musik, Percussion) und im kreativen Gebrauch der Sprache (kreatives Schreiben, Poesie, Story Telling). Der Übergang zwischen den unterschiedlichen Medien ist fließend. Es wirken die Prinzipien der intermedialen Kunst- und Ausdruckstherapien (Expressive Arts Therapies). Die präzise Fachbezeichnung für Intermediales Focusing ist "Intermediales Kunst- und Ausdrucksfocusing IKF", abgeleitet vom englischsprachigen Expressive Arts Focusing ExAF (Blob 2019)

Zwei Richtungen

Kunst im Focusing kann in zwei Richtungen gehen (Rappport 2009, 2018, 2023):

  • FOCUSING-Kunst startet mit Focusing und führt hin zum kreativ-künstlerischen Ausdruck. Der Prozess kann innerhalb der visuellen Sinnesmodalität bleiben oder alle Sinnesmodalitäten ansprechen (Kunstbasiertes Focusing oder Intermediales Focusing)

  • KUNST-Focusing startet mit kreativ-künstlerischem Ausdruck (meist visuell) und führt zu Focusing. Der Focusing typische Felt Sense wird initiiert über einen Focusing Dialog mit dem künstlerischen Werk. Von hier aus kann es in einen klassischen Focusing Prozess gehen oder auch nicht

Trauma-sensitiver Ansatz

Kunst im Focusingarbeitet trauma-sensitiv. Bei Kunst im Focusingmuss nicht gesprochen werden. Es müssen auch keine innerlich abgespürten Prozesse stattfinden

 

Kunst im Focusing kann ohne innere Imaginationsarbeit auskommen. Kreatives Tun im Halteraum von Focusing Haltung und Focusing typischer Achtsamkeit bringt Trauma gebundenes Erleben bereits einen Schritt weiter. Es vermittelt Sicherheit und Eigenwirksamkeit, und stärkt das Vermögen zur Resilienz

 

Die trauma-sensitive Focusing Begleitung bei FOCUSZART ist orientiert

  • am Trauma Verständnis des Personzentrierten Ansatzes
  • am Trauma Verständnis der Personzentrierten Kunsttherapien
  • am Trauma-sensitiven Focusing mit dem Ganzen Körper FGK nach Schillings
  • am trauma-sensitiven Ansatz der Focusing orientierten Expressive Arts nach Rappaport (Rappaport 2018)
  • an der kunsttherapeutischen Traumatologie nach Malchiodi (Trauma-informed Expressive Arts Therapy / Integrative Somatosensory Psychotherapy)

Für Fachkräfte, Expert:innen und Focuser:innen

INFOBOX Trauma-sensitives Begleiten mit Kunst im Focusing

In der trauma-sensitiven Begleitung mit Kunst im Focusing sind klinische Sensitiviät (Rappaport 2009), Listening, Relating und Reflecting, sowie Dialoging (Rappaport 2009, 2014, 2023) und Bridging (Liesl Siverstone 1997, Ani de la Prida 2024) entscheidend für die sichere Bergung des Erlebens im Raum des Experienziellen Dritten (Das Experienzielle Dritte ist der interaktive Raum der Triade Klient:in, Therapeut:in, Kunstausdruck)

 

  • Klinische Sensitivität: Differenzierung von Felt Sense und Art Sense, Focusing mit offenen Augen ohne Imagination, Freiraum schaffen mit konkreten Objekten, Sensomotorisches Re-Experiencing (Blob 2024 in Anlehnung an Elbrecht und Ikemi)

 

  • Listening: Zuhören aus dem Body Sense, dem körpereigenen Spürvermögen

 

  • Relating: Klient:innen bezogene Therapeut:innen Präsenz

 

  • Reflecting: Wortwörtliches Spiegeln ohne Paraphrasierung (wording back, clean language): Dialog in zwei Richtungen, FOCUSING-Kunst und KUNST-Focusing

 

  • Bridging: Biographische Anbindung der Kunst- und Erlebensinhalte

INFOBOX Intermodalität und Intermedialität im Focusing

Focusing ist mehr als Körper und sprachliche Bedeutung (Wechselwirkung von Body und Mind)

Focusing als Methode schliesst Intermodalität ein. Intermodalität ist der Einsatz von mindestens zwei künstlerischen Ausdrucks- und Kommunikationsmedien zur Symbolisierung des Felt Sense (z.B. Bildnerische Gestaltung mit auch Percussion oder Klang). Gendlin beschreibt den Felt Sense als intermodal per se

Im klassischen Focusing nach Gendlin wird die volle Bandbreite der Intermodalität nicht genutzt. Der Felt Sense wird verbal beschrieben und verbal exploriert

Ganz anders sieht es aus wenn Kunst im Focusing eingesetzt wird

 

Die dem Felt Sense eigene, implizite Intermodalität beruht auf dem  Vermögen der Menschen, gleichzeitig auf unterschiedlichen Sinnesebenen zu empfinden und zu interagieren (Polyästhetik)

Dieses menschliche Vermögen bildet einen körperlichen Felt Sense aus, der alle Ausdrucksformen der Sinne als Möglichkeit aktualisiert

Focusing Prozesse und Prozesse mit Kunst im Focusing erfahren über den Ausdruck der Intermodalität eine Erweiterung: Der Raum des Experienziellen Dritten kommt hinzu

Das Experienzielle Dritte ist ein Erlebensraum, der ein Interwirken (Zusammenspiel) von Situation, Körper und ästhetischem Erleben ermöglicht. Voraussetzung ist absichtsloses kreativ-schöpferisches Tun

 

Es ist der Felt Sense der Klientin, nicht die Therapeut:in, der in unterschiedliche sinnesbezogene Ausdrucksformen hineinführt.

Je nach Situation und focussierender Person zeigt sich der Felt Sense zunächst nur in einer oder in zwei Modalitäten und Ausdrucksformen. Diese bestimmen die jeweilige Symbolisierungsebene des Felt Sense (visuelle Symbolisierung und Schreiben, akustische Symbolisierung und Gesten als Bewegung etc).

Der Felt Sense kann sich in seiner vollen Intermodalität zeigen, wenn er sich über verschiedene Sinneskanäle und über Medien ausdrücken kann, die den jeweiligen Sinneskanälen entsprechen (Medialität).

Der Felt Sense gewinnt bei fortlaufendem Wechsel der Symbolisierungsebenen an Bedeutungsvielheit. Das Erleben impliziter Bedeutungen wird dichter

Die Medien und Mittel der Künste bieten Wege, diesen Wechsel in eine Aktualisierung und in einen Ausdruck kommen zu lassen

 

Intermodale Symbolisierungen und Intermedialer Ausdruck:

  • Imagination über: Bildnerisches Gestalten, Modellieren, Werken, Bildhauern, Objektkunst
  • Kinästhetik über: Geste, Bewegung, Tanz, Pantomime, Jeux Dramatique, Theaterspiel
  • Auditives über: Töne, Klang, Rythmik, Singen, Musik machen
  • Sprachliches über: Wort, Phrase, Satz, kreatives Schreiben, Lyrik, TAE (Thinking at the Edge)